Eminzen,
Exelenzen,
Liebe Mitbrüder,
Sehr geehrte Professoren,
Sehr geehrte Damen und Herrn,
Liebe Brüder und Schwestern,
Warum dieses Jubiläum so wichtig ist, habe ich mir wie folgt erklärt:
Unsere Kirchengemeinde wurde nach dem 2. Weltkrieg von Häftlingen aus den Konzentrations-, Offiziers- und Arbeitslagern gegründet. Diese wurde nach kurzer Zeit von politischen Flüchtlingen aus Jugoslawien unterstützt. Am Anfang war die Kirchengemeinde ohne ständigen Gemeindepfarrer und es herrschten sehr schwierige Umstände. Mit dem Kommen von Erzpriester-stavrofor Aleksa Todorovic im Jahr 1950 bekamen wir Stabilität und regelmäßige Gottesdienste.
Ab 1952 fing es mit dem Erstdruck der Zeitschrift „Svecanik“ an. Für die Serbische–Orthodoxe Kirche war die 1. Ausgabe im Ausland von großer Bedeutung. Die Editionen waren weltweit bekannt und beliebt in der orthodoxen Welt. Im Rahmen des Jubiläums haben wir den „Svecanik“ zum Gedenken an den Hl. Bischof Nikolaj und Vater Aleksa wieder ins Leben gebracht, dessen 1. Ausgabe wir Ihnen heute als Geschenk mitgeben werden.
In den 70-er Jahren kamen die Gastarbeiter, die Sicherheit in der neuen Umgebung sowie die Unterstützung beim Seelsorger in ihrer Muttersprache gesucht haben. Unsere Kirche war tatsächlich ein Zufluchtsort.
In den 90-er Jahren kamen die Flüchtlinge aus dem Bürgerkrieg Jugoslawiens, die dieselben Bedürfnisse hatten und sich in einer noch schwierigeren Situation befanden. Wir haben unser Bestes gegeben, um diesen Leuten hier, aber auch in anderen Ländern des ehemaligen Jugoslawiens zu helfen, ohne auf Nationalität und Glaubensrichtung zu achten. Gleichzeitig haben wir, mit sehr viel Unterstützung und brüderlicher Liebe von der katholischen Kirche, der evangelischen Kirche, dem Staat Bayern und der Stadt München dieses Gemeindezentrum erbaut. Für diese Unterstützung sind wir sehr, sehr, dankbar. Das hat uns unsere pastorale, kulturelle und geistliche Arbeit überhaupt zu machen ermöglicht.
In den letzten Jahren haben wir einen neuen Trend gemerkt. Es kommt wieder eine größere Zahl unserer Mitbürger nach Deutschland. Aber dieses Mal kommen hochausgebildete junge Leute mit anderen Wünschen und Zielen. Deren Ziel ist es, sich gut zu integrieren. Unsere Mitglieder sind unter anderem berühmte Ärzte, Manager, Ingenieure, Experten, Wissenschaftler, Künstler usw..
Vater Aleksa, hat uns als sein Erbe, ein dynamisches, vielfaltiges, geistliches, liturgisches Gebetsleben sowie tägliche Gottesdienste hinterlassen. Jeden Tag beten wir nicht nur für Frieden und Gesundheit unserer Kirchenmitglieder sondern auch für dieses Land und Volk und für alle, die es regieren und beschützen, für die Kranken und Notleidenden, um Frieden auf der ganzen Welt, um brüderliche Liebe, für diese Stadt und alle seine Mitbewohner.
Das machen wir schon 75 Jahre lang so und wir werden weitermachen. Aber das ist nicht alles, was wir machen. Es ist nur ein Zeichen christlicher und brüderlicher Liebe, die wir für alle haben und ein Zeichen von Dankbarkeit, die wir für diese Stadt und diesen Staat, aber auch Freunde und Mitbrüder haben.
Mein Eindruck ist, dass wir sehr viel von der deutschen Kultur und Mentalität übernommen haben. Aber auch, meine ich, dass wir der deutschen Kultur, Wissenschaft und Aufbau moderner deutscher Gesellschaft zurückgegeben haben. In der heutigen Akademie setzen wir ein Akzent darauf.
Für die nächsten 75 Jahre wünsche ich mir eine aktive, ehrliche, offene und brüderliche Beziehung, wie mit katholischen, evangelischen und selbstverständlich allen orthodoxen Kirchen und anderen christlichen Kirchen sowie mit der Staatsregierung zu haben.
Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Kommen. Sie teilen mit uns unsere Freude für dieses besondere Jubiläum. Ich wünsche Ihnen allen einen angenehmen Abend und lade nun herzlich den Herrn Bischof Grigorie zu mir auf die Bühne ein.