ВИКАРНИ ЕПИСКОП ЈОВАН, МИНХЕН, НОВОСТИ

Predigt des Bischofs von Hum in der Salvatorkirche in München

Hochehrwürdige Mönchspriester, Priester und Diakone, hochverehrte Professoren, Dozenten, Mitarbeiter und Studierende, liebe Brüder und Schwestern.

Es ist für mich eine außerordentliche Ehre und Freude, dass ich heute die Gelegenheit habe, mit Ihnen am Festtag der Heiligen Drei Hierarchen, der zugleich das Patrozinium der Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München ist, die Göttliche Liturgie zu feiern. Ich wünsche Ihnen anlässlich dieser Feierlichkeiten den Segen Gottes und alles erdenklich Gute.

Obwohl viele unter den Aposteln und Kirchenvätern als Schutzpatrone der Theologie gelten können, können die drei Hierarchen sicherlich als idealer Feiertag für eine theologische Einrichtung betrachtet werden.

Die drei heiligen Hierarchen: der heilige Gregor der Theologe, der heilige Basilius der Große und der heilige Johannes Chrysostomus sind Heilige aus dem vierten und fünften Jahrhundert. Gregor der Theologe lebte etwa 60 Jahre (329–389), Basilius der Große 49 (330–279) und Johannes Chrysostomus 58 (349–407). Alle drei verweilten kurz auf dieser Erde. Ihr Leben war jedoch viel fruchtbarer als vieler langlebigen Menschen. Als Erzbischöfe ihrer Zeit ist es ihnen auf beeindruckende Weise gelungen, auf allumfassende und authentische Weise gemäß dem Evangelium zu leben. Zugleich stellten sie das Evangelium als Ideal für die Vergegenwärtigung Christi und seines ewigen Reiches im Leben eines jeden einzelnen Christen sowie der Kirchengemeinschaft als vom Heiligen Geist durchdrungenen Koinonia überhaupt.

Sie lebten insbesondere in der Metanoia, der Reue, wodurch sich ihnen die Gnadengaben offenbarten, mithilfe derer sie ihre Talente und Gaben vervielfachten. In ihrem Dienst sticht ihre Fähigkeit heraus, die Gegenwart Christi in allen möglichen Situationen darstellen. Mit ihrem asketischen Leben und der damit verbundenen Entsagung bezeugten sie, dass ihre Hoffnung nicht auf den Dingen dieser Welt, der Schöpfung Gottes, liegt, sondern auf dem lebendigen Gott, der in seinem eingeborenen Sohn offenbart wird, der das Maß aller Aspekte des menschlichen Lebens und seiner Beziehung zu Gott, der Schöpfung und dem Mitmenschen ist.

Durch die Gnade des Heiligen Geistes und der Kraft der göttlichen Liebe nutzten sie in höchster Demut ihre klassische Erziehung, die sie in den Dienst der göttlichen Offenbarung stellten, um den von den Toten auferstandenen Christus in jenem Raum und Zeit darzustellen, in denen sie lebten. Sie stellten Christus nicht in theoretischen und abstrakten Formen vor, sondern durch aktives Handeln: Sie lehrten als Autoritäten unter Berücksichtigung des kulturellen, pädagogischen sowie sozioökonomischen Kontext ihrer Zeit. Sie heilten Kranke, kümmerten sich um Hungrige und Durstige und um jedes ihnen anvertraute verlorene Schaf. Sie blieben selbst während Verfolgungen in der Liebe Christi standhaft.

Sie sind die Erfüllung der göttlichen Evangelien: Sie sind das Licht der Welt, die Stadt, die auf dem Berg liegt und nicht verborgen werden kann. Sie sind das Licht auf dem Leuchter der Kirche, die die Ökumene erleuchten, indem ihre guten Werke sichtbar werden, mit denen sie unseren himmlischen Vater verherrlichen. Sie haben nicht einmal eines der kleinsten Gebote außer Kraft gesetzt, sondern sie alle erfüllt und sie anderen gelehrt. Deshalb gehören sie zu den Großen im Himmelreich, deren Gerechtigkeit größer ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer.

Ihre väterliche Fürsorge ist in prägnanter Form in ihren Anaphoren enthalten, von denen jede auf ihre Weise das Leben der Kirche als ein erlösendes Mysterium bezeugt, dessen Höhepunkt in der Eucharistie liegt, dass die Wahrheit des Glaubens an das kommende Reich Gottes bezeugt, das uns Christus geschenkt hat.

Ich bedanke mich noch einmal für die Einladung und die Möglichkeit mit ihnen heute hier zu sein. Mögen die drei Hierarchen uns allen als Vorbilder im Leben nach dem Evangelium sein und uns Theologen an die Verantwortung erinnern, die Theologie als unzertrennlichen Teil des christlichen Lebens zu betrachten.              

Gottes Segen und auf viele Jahre!