Eure Eminenz, verehrter Herr Metropolit, lieber Bruder Grigorije,
ehrwürdige Väter,
liebe Schwestern und Brüder im Herrn,
mein lieber Diakon Dejan,
das große Fest der Menschwerdung unseres Herrn, welches wir durch Gottes Gnade heuer aufs Neue feiern dürfen, ist in der Tat ein Vorgeschmack des Kommens des Reiches Gottes auf Erden. Alles irdische Wirken des Fleischgewordenen Logos Gottes ist das Evangelium vom Reich Gottes, und Seine Verkündigung offenbart die Geheimnisse dieses Reiches. Diese ganz besondere Botschaft ist und bleibt für den menschlichen Verstand, trotz aller Bemühung, unbegreiflich. Der allmächtige Herr der Heerscharen richtet sein Zelt unter den Menschen auf (Offb 21,3), es ist eine neue Form des Lebens, es ist die „neue Schöpfung“. Er kommt, um die Verirrten zurückzuführen in ihre Heimat, er kommt, um den Menschen die Erlösung zu schenken. In dieser festlichen Zeit und insbesondere heute, wo wir des Hl. Stefans gedenken, desjenigen, der zum „Vorkämpfer der Märtyrer wurde“ , dessen Haupt „mit einem königlichen Diadem gekrönt ward“ und dessen Mut und Zeugnis des einen Herrn uns zum Vorbild geworden ist, hat die Gnade des Heiligen Geistes nicht nur uns alle zum Lob und zum Dank zusammengerufen, sondern auch unserem lieben Diakon Vater Dejan, der in Kürze eingeladen wird in das Allerheiligste einzutreten und die Fülle des Priestertums aus den Händen S. Eminenz, Metropolit Grigorije zu empfangen, dem ich für seinen Segen und seine freundliche, brüderliche Einladung danken möchte, heute dieser Priesterweihe beizuwohnen und diese schlichten Worte der Liebe an Sie alle zu richten. Die göttliche Gnade wird ihn bald würdig machen, vor dem Heiligen Altar zu stehen, das Evangelium des Gottesreiches zu verkünden, das Wort der Wahrheit zu predigen und dem Großen Hohen Priester Christus Gaben und geistliche Opfer darzubringen. Nachdem du, lieber Dejan, in deinem Dienst als Diakon gereift bist, dich gemeinsam mit deiner Ehefrau und euren beiden Töchtern als Familienmensch bewährt hast und dich redlich um deine akademische Aus- und Fortbildung bemühst, bist du mit Gottes Hilfe an diesem gesegneten Tag angelangt. Der Heilige Geist wird wie ein heftiger Atemzug herabkommen, dich mit göttlicher Gnade erfüllen und zum Presbyter erheben. Das Kreuz deines neuen, noch verantwortungsvolleren Dienstes, den dir dein Bischof in Liebe zuweisen wird, wird schwer lasten auf deinen Schultern. Die Werke deiner Liebe und dein hingebungsvoller priesterlicher Dienst werden dich den Menschen als einen wahren Hirten zeigen. Sorge stets dafür, dass du durch dein vorbildliches Leben, deinen Eifer und dein Gebet tatsächlich als guter Hirte auftrittst, der die verlorenen Schafe sucht und heilt. Bemüh dich darum, dass dein ganzes Sein ein Leben in Christus ist, ein offenes 2 Buch, das von allen Menschen gelesen werden kann, „geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem lebendigen Geist Gottes“ (2. Kor 2-3). In einer Zeit, in der die Liebe vieler Menschen erkaltet oder gar erloschen ist, in einer Welt, die von Eigennutz, Egoismus und Sünde beherrscht wird, die die Schönheit der Seele auszusaugen scheint, kann nur die Wiederbelebung der echten Liebe in Jesus Christus die Menschen bewegen und die Seelen erfrischen, die sich nach einem besseren Morgen verzehren. Er, der Seinen Thron in der Höhe verließ und sich demütig in eine einfache Krippe legen ließ, lädt dich ein, „Ihm mit Heiligen und Engeln an unbeschreiblichen Altären zu dienen . “ , wie der Hl. Iakovos Tsalikis von Euböa zu sagen pflegte. Von nun an bist du eingeladen, durch deinen vorbildlichen Dienst und deine Überzeugung, nachdem du deine Seele mit Christus, mit göttlicher Liebe, mit Freude in deinem Leben und mit deinem ganzen SEIN erfüllt hast, Christus zu bezeugen und ein Märtyrer zu werden in dieser Welt, indem du sein Wort treu bewahrst und den Menschensohn nachfolgst, der „nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und seine Seele als Lösegeld für viele hinzugeben“. Dieses Vermächtnis unseres Herrn an die Apostel ist untrennbar mit seiner Ermahnung verbunden, wenn Er sagt „wenn jemand unter euch groß werden will, soll er euer Diakon sein . “ Hier, mein lieber Dejan, hier wird die ganze Größe und das Wesen des Mysteriums des Priestertums offenbar: der Priester ist und muss stets ein Diakon sein, ein Diakon seiner ihm anvertrauten Herde bleiben. Da sich heute dein innigster Wunsch erfüllt und du durch die Weihe berufen wirst, gemeinsam mit dem Herrn dessen Kreuz zu tragen, den Golgotha hinaufzusteigen, der Auferstehung entgegen, sei dir stets Seiner Gegenwart in deinem Leben bewusst. Heute, wenn die Kirche Ja sagt, dein Bischof dir sein Vertrauen schenkt und dir die Hände auflegt und wir alle, deine Brüder im Amt und das ganze umstehende Volk Gottes das Mysterium und das Wirken des Heiligen Geistes durch den Ausruf „AΞΙΟΣ!” – „Würdig sei er!“ bezeugen werden, ermahne dich selbst und erinnere dich daran, dass du der einfache und bescheidene Geistliche bleibst, der sich weiterhin von der Göttlichen Liturgie und den Gottesdiensten der Kirche geistig nährt und die Menschen in seiner Umgebung erleuchtet. Du wirst ab heute viel Lob, gute Ratschläge, wohlwollende Hinweise, aber auch so manche Kritik erhalten. All das, gemeinsam mit den grauen Haaren, dir sich irgendwann genauso unvermeidbar offenbaren werden, nimm an mit Geduld, Fassung, Hoffnung und Dankbarkeit vor Gott. Mit dem Segen und der Liebe deines Bischofs, der mitfeiernden Priester und Diakone, deiner Ehefrau und deiner Kinder, deiner Mutter, deines Bruders und all deiner Geschwister im Geiste, deiner gesamten Familie und des ganzen umstehenden gläubigen Volkes, erfüllt von der göttlichen Gnade, zögere nicht, das Reich Gottes als Weg der Theosis, der Erlösung und des Heils zu suchen und zu predigen, durch das Kreuz, durch das Zeugnis, hinauf zum Paradies und dich stets an die Worte des Apostels Paulus an die Hebräer erinnert, der sagt: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern wir suchen die zukünftige“ .
Να είσαι πάντα άξιος! Sei stets würdig!