Tausende von Serben und Deutschen mit serbischen Wurzeln leben in Deutschland – teilweise in der dritten Generation. Viele sind erfolgreich als Geschäftsleute, Ärzte, Architekten oder Wissenschaftler. Einer von ihnen ist Mirko Novakovic. Er lebt in seiner Heimatstadt Solingen, ist mit Beteiligungen an über fünf Dutzend Firmen erfolgreich. Was ihn stets gewundert hat: Weshalb sich Menschen mit serbischen Wurzeln in Deutschland nicht untereinander vernetzen? Wie es geht, hat er bei Aufenthalten in den USA erlebt. Am vergangenen Samstag gründete er mit Gleichgesinnten – einer davon ist Bischof Grigorije Duric – das so genannte „Sava-Forum“. Gemeinsam wollen die Mitglieder des Vereins auch dazu beitragen, das Bild „der Serben“ in Deutschland zu verbessern. Wegen der Kriege in den 90er Jahren ist es negativ geprägt – oft zu Unrecht. Bischof Grigorije hob hervor: Man könne gleichzeitig 100 Prozent Deutscher und 100 Prozent Serbe sein. Das Wichtigste ist, Mensch zu sein, was über jede einzelne Nation hinausgeht. Wer ein wahrer Mensch ist, kann in sich alle besten Eigenschaften sowohl der Serben als auch der Deutschen und aller anderen Völker verkörpern. Wie, das erläuterte Marko Pesic, der ebenfalls zu der zu den Gründervätern des Forums gehört. Der frühere deutsche Basketball-Nationalspieler und jetzige Geschäftsführer von Bayern München Basketball sprach voller Dankbarkeit über seine Erfahrungen in Deutschland. Ihm gehe es nicht nur darum, die serbische Community zu stärken, sich zu vernetzen, sondern auch darum, dem Land, dass Zehntausenden serbischer Immigranten unendlich viele Chancen geboten hat, etwas zurückzugeben. So sahen es auch viele der über 120 Teilnehmer des ersten Forums. Sie dankten Mirko Novakovic und seiner Frau Dragana für die Initiative, die sie ergriffen haben. Das nächste Sava-Forum soll im Frühsommer in München stattfinden. Wer mitmachen will, kann sich über die sozialen Medien – etwa LinkedIn – bei Mirko Novakovic melden.
Fotographie: Nikola Marković