ЛИМБУРГ, НОВОСТИ

Erzbischöfliche Liturgie in Limburg

Am Samstag, dem 18. Oktober 2025, stand Seine Eminenz der Erzbischof von Düsseldorf und Berlin und Metropolit von Deutschland Grigorije der Göttlichen Liturgie anlässlich des Patronatsfestes der Gemeinde des Heiligen Lubentius in Limburg vor.

Mit Seiner Eminenz konzelebrierten Erzpriester-Stavrofor Simon Turkić, Erzpriester Matthias Zierenberg, Erzpriester-Stavrofor Zoran Ilić, Erzpriester Mladen Janjić, Priester Predrag Janković sowie die Diakone Vasilije Starovlah, Arsenije Jovanović und Teofil Grozdanovski.

Nach der Lesung des Evangeliums wandte sich Metropolit Grigorije an die Anwesenden. Die Predigt Seiner Eminenz übermitteln wir im Wortlaut.

Das Evangelium, das wir heute gehört haben, erzählt eine Geschichte voller Bewegung.

Ein Haus ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Drinnen spricht Jesus, und die Kraft des Herrn ist da, um zu heilen. Draußen – ein gelähmter Mensch, unfähig, selbst hineinzugehen. Und doch: seine Freunde geben nicht auf. Sie tragen ihn, steigen auf das Dach, decken es ab – und lassen ihn mitten vor Jesus hinunter.

Schon in diesem Bild liegt eine ganze Theologie: Glaube bedeutet Bewegung. Er bleibt nicht stehen vor Hindernissen. Wenn die Tür verschlossen ist, findet er einen neuen Weg. Der Glaube dieser Männer ist stärker als jede Mauer, als jedes Dach.

Jesus sieht ihren Glauben – und spricht Worte, die niemand erwartet hat:

„Mensch, dir sind deine Sünden vergeben.“ Nicht: „Du bist gesund.“ Sondern: „Dir ist vergeben.“ Er berührt nicht zuerst den Körper, sondern die Seele. Denn die tiefste Lähmung ist nicht körperlich – sie liegt im Herzen. Die Sünde ist das, was uns unbeweglich macht, was uns trennt von Gott und voneinander. Vergebung aber ist die Kraft, die uns wiederaufrichtet und gehen lässt.

Die Schriftgelehrten empören sich: „Wer kann Sünden vergeben außer Gott?“

Aber genau das geschieht hier: Gott ist nicht mehr weit weg, irgendwo im Himmel.

Er steht mitten im Haus, unter Menschen, in Staub und Schweiß, dort, wo das Dach gerade aufgebrochen wurde. Wenn das Dach bricht, wenn die Grenze zwischen Himmel und Erde aufreißt – dann zeigt sich Gott.

Und Jesus fragt:

„Was ist leichter – zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder: Steh auf und geh?“

Auf den ersten Blick scheint es leichter zu sein, zu sagen: „Dir sind deine Sünden vergeben.“ Denn niemand kann prüfen, ob es wirklich geschieht. Doch zu sagen: „Steh auf und geh!“ – das ist sichtbar, das wird sofort geprüft. Darum heilt Jesus den Gelähmten – nicht, weil die Heilung das Größere wäre, sondern weil sie sichtbar macht, was unsichtbar geschieht: dass Gott die Macht hat, zu vergeben. Das Wort der Vergebung ist das tiefere Wunder. Den Körper zu heilen verändert das Leben, aber die Sünde zu vergeben verwandelt den Menschen selbst. Vergebung und Heilung – das eine sichtbar, das andere verborgen – kommen aus derselben göttlichen Liebe.

Der Gelähmte steht auf, nimmt seine Trage und geht nach Hause, Gott lobend. Sein Weg ist mehr als nur ein paar Schritte – es ist der erste Weg eines neuen Menschen, eines, der erfahren hat, dass Gott Leben schenkt, wo alles stillstand. Und die Menge ruft: „Heute haben wir Unglaubliches gesehen!“

Ja – das größte Wunder ist nicht, dass einer wieder gehen kann, sondern dass Gott mitten unter uns ist und uns vergibt, damit auch wir wieder aufstehen können.

Liebe Brüder und Schwestern, auch wir tragen Menschen, die gelähmt sind – vielleicht nicht am Körper, aber an der Seele: durch Angst, Schuld, Einsamkeit, Bitterkeit. Und manchmal sind wir selbst diese Gelähmten, unfähig, weiterzugehen, zu glauben, zu lieben. Doch jedes Mal, wenn wir jemanden zu Jesus bringen – durch unser Gebet, unsere Geduld, unsere Zuwendung – wird das Dach wieder aufgebrochen, und der Himmel öffnet sich ein Stück über uns.

Jedes Mal, wenn wir vergeben, wenn wir einen Menschen aufrichten, wenn wir Liebe statt Urteil schenken, dann geschieht dasselbe Wunder: Gott ist mitten im Haus, und der Glaube durchbricht wieder das Dach.

***

Geschichte der Kirche des Heiligen Lubentius zu Limburg

Schon seit dem 6 Jahrhundert ist Dietkirchen mit seiner Verbundenheit an die Lahn Dreh- und Angelpunkt des christlichen Glaubens und Missionierung, wobei sich schon Mitte des 7 Jahrhunderts das Christentum in der Landschaft etablierte.

Zentralen Behalt für die Gemeinden der Landschaft Dietkirchen hatte der Hl. Lubentius, welcher um 300 geboren in Augusta Treverorum (später Trier) wurde und seine geistige Ausbildung unter Bischof Maximin von Trier erhielt. Auch Athanasius der Große, welcher während seines Exils in Trier weilte, war dem Heiligen Lubentius sehr bekannt. Ebenso wichtig wie seine Bekanntschaften, ist die Legende eines Kirchbaus eben in Dietkirchen, wo er nicht nur Predigte, sondern wo auch später von Kobern an der Mosel aus seine Gebeine überführt wurden. Die bezeugt bis heute eine Innschrift, welche auf dem Reliquiar zu finden ist, auf welcher steht „Hier ruht der Körper des heiligen Bekenners Lubentius“.

Der Bau der heute noch bestehenden Basilika lässt sich schon auf das frühe 8. Jahrhundert datieren, wo sich um ca. 730 erste Anhaltspunkte für den Ausbau einer Steinkirche finden lassen. Diesem geht wohl der Bau einer Holzkapelle voraus, vermutlich schon aus der Zeit Lubentius`. Im 10 Jahrhundert dann bis zum Jahr 1000 fanden anschließend Erweiterungen statt, wobei sich die größte von ihnen wahrscheinlich in der 2. Hälfte des gleichen Jahrhunderts abwickelte. Weitere Erweiterungen fanden im 12., 13. Und 14 Jahrhundert statt, bis sie im 16 Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte. Die Basilika wie sie heute steht in Form einer Dreischiffs Kirche, datiert aber höchstwahrscheinlich ins frühe 12 Jahrhundert. Somit stellt diese Baute für die Christenheit des Lahntaals das erste seiner Art dar und darf sich somit als eine der ältesten Kirchen Deutschlands bekennen.