BERLIN, NOVOSTI

Marš za život (Marsch für das Leben) – Berlin, 18. septembar 2021

U subotu, 18.09.2021, u Berlinu je održan tradicionalni ,,Marš za život”, jedna od velikih manifestacija koju organizuje Bundesverband Lebensrecht, savez više udruženja iz cele Savezne Republike Nemačke, koja se bore za pravo na život i čast ljudskog života od njegovog začeća do smrti.

Od 2002 godine, kada je prvi put održana, ova demonstacija je počela je uživa veliki ugled među hrišćanima svih konfesija, naročito zbog njihove nepokolebive borbe protiv abortusa i eutanazije.

Ove godine u manifestaciji ,,Maršu za život” uzelo je učešće oko 4.500 ljudi, koji su posle otvaranja i govora mnogih uglednih zvanica, marširali od Brandenburške kapije, kroz nekoliko glavnih berlinskih ulica ponovo do zapadne strane Brandenburške kapije, sa parolama koje pozivaju na protivljenje abortusima, eutanaziji i drugim oblicima nipodaštavanja ljudskog života.

Na kraju marša održano je ekumensko bogosluženje na kome je učestvovao Preuzvišeni G. Ipolit, rimokatolički biskup iz Gorlica (Görlitz) i sveštenik Veljko Gačić, paroh berlinski. Istome su prisustvovali i rimokatolički biskup Regensburga G. Rudolf i vikarni biskup Augzburga G. Verner.

Čitavo bogosluženje pratio je crkveni hor ,,Sveti Stefan Dečanski” pod rukovodstvom G-đe Ljiljane Šurdilović.

U nastavku teksta, obraćanje Veljka Gačića, neposredno pred početak bogosluženja:

Hochwürdiger Bischof Ipolith,

Liebe Schwestern und Brüder in Christo, ich danke dem Bundesverband Lebensrecht und dem Herrn Dr. Albrecht Voigt für die freundliche Einladung an der Teilnahme am heutigen ökumenischen Gottesdienst anlässlich des Marsches für das Leben. Diese Einladung hat uns sehr erfreut, weil uns, als einer hierzulande sehr kleinen Kirchengemeinschaft die Gelegenheit gegeben ist, durch unsere Teilnahme am Gottesdienst, unsere Stellungnahme und Botschaft zum Thema Lebensrecht zum Ausdruck zu bringen. Wir als serbisch-orthodoxe Kirche in Deutschland sind dadurch sehr geehrt und dankbar.

 Nach der biblischen Offenbarung wurde die Natur des Menschen von Gott nicht nur geschaffen, sondern mit Eigenschaften nach Seinem Abbild und Ihm ähnlich ausgestattet (siehe Gen 1, 26). Allein auf dieser Grundlage lässt sich behaupten, dass die menschliche Natur unveräußerliche Würde besitzt. Der Heilige Gregor, der Theologe, setzte die Menschenwürde ins Verhältnis zum Akt der Göttlichen Schöpfung und schrieb: „Gott hat alle Menschen so großzügig beschenkt, und Er tat es natürlich, um durch die gleiche Verteilung Seiner Gaben sowohl die gleiche Würde unserer Natur wie auch den Reichtum Seiner Güte zu offenbaren“.

Die römisch-katholische Kirche und die orthodoxe Kirche betrachten das Leben, indem es als Gottes Gabe verstanden wird, als heilig. Die Aussagen der Psalmen (Ps 139,13) und der Propheten (Der 1,5; Hiob 10,8-9) sowie die Episode des Treffens Marias mit Elisabeth, der Mutter Johannes des Täufers (Lk 1,44), führen zu spezifischen Schlussfolgerungen für die orthodoxe Bioethik: Die Frau gebärt ein menschliches Wesen, dem von vornherein Menschenwürde zuerkannt wird und das dementsprechend unter dem Schutz des Staates stehen soll.

Die orthodoxe Kirche vertritt den Standpunkt, dass das menschliche Leben mit der Befruchtung beginnt, eine Position, die in den wichtigsten Texten und Dokumenten zur Bioethik verschiedener orthodoxer Kirchen anzutreffen ist. Die Episode in Lk 1,44 liefert die anderen zwei Gesichtspunkte zum Schutz des ungeborenen Lebens, wenn Elisabeth außergewöhnlichen Respekt gegenüber dem Kind im Leib der Jungfrau Maria zeigt, das Kind im Mutterleib (im Fall der Elisabeth) an den Ereignissen im Leben der Mutter teilnimmt und der Embryo die Anwesenheit Gottes spürt.

Das ist ganz kurz gefasst, die Stellungnahme der Orthodoxie zum Thema die Würde und das Lebensrecht insbesondere der ungeborenen Menschen.

An dieser Stelle will ich dem römisch-katholischen Bischof Ipolit aus Görlitz, sowie allen Teilnehmern am heutigen Gottesdienst und dem Chor unserer Kirchengemeinde, der auch heute zum ersten Mal an diesem Gottesdienst teilnimmt, danken.

Bevor wir mit dem Gottesdienst beginnen, würde ich gerne das Grußwort des Vorsitzenden der orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland S.E. Metropolit Augustinus an uns alle hier anwesenden vorlesen:

„Die orthodoxen Christinnen und Christen in Deutschland bekennen sich auch in diesem Jahr 2021 für den Schutz des Lebens und grüßen alle Teilnehmenden am „Marsch für das Leben“. In einer Gesellschaft, die zunehmend von Krisen und Katastrophen verunsichert ist, gewinnt die authentische Sinnsuche eine immer größere Bedeutung. Hier ist die Stimme des christlichen Zeugnisses gefragt und notwendig, welche gerade auch durch die zahlenmäßig kleine Gruppe orthodoxer Mitbürgerinnen und Mitbürger erhoben wird. Viele von ihnen haben einen Migrationshintergrund und bringen aus ihren Heimatländern insbesondere auch die Botschaft von der unabdingbaren Heiligkeit des menschlichen Lebens von seiner Entstehung bis zum physischen Tod mit. Ja, viele von ihnen sehen darin eine besondere schicksalhafte Fügung, diese Botschaft auch hierzulande verbreiten und aussprechen zu dürfen.

Gott segne alle Teilnehmenden am diesjährigen „Marsch für das Leben“!“