BERLIN, NOVOSTI

Sveta Liturgija u hramu Svetoga Save u Berlinu emitovana na kanalu Druge nemačke televizije

U nedelju 02. avgusta 2020., Druga nemačka televizija (ZDF) prenosila je uživo Svetu Liturgiju iz hrama Svetog Save u Berlinu.

Liturgiju je služio protojerej Radomir Kolundžić, starešina hrama, na nemačkom jeziku, dok je parohijski hor „Sv. Stefan Dečanski“, pod rukovodstvom dirigentkinje Ljiljane Šurdilović, odgovarao na crkvenoslovenskom jeziku.

Zbog trenutno važećih Pravila Berlinskog senata u vezi suzbijanja pandemije Korona virusa, određeni broj vernika mogao je da učestvuje na bogosluženju, što je važilo i za hor.

Prema podacima televizije ZDF prenos je pratilo oko 550.000 gledaoca u Nemačkoj, što predstavlja 7 % tržišnog udela.

Telefonski servis, koji je bio dostupan posle prenosa do 15:00 časova, iskoristilo je preko  450 pozivaoca.

Na sledećem linku možete da pogledate prenos: https://www.zdf.de/gesellschaft/gottesdienste/orthodoxer-gottesdienst-118.html

 

Predigt im ZDF-Fernsehgottesdienst
am 02.08.2020 aus der Kirche des Heiligen Sava in Berlin

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Liebe Brüder und Schwestern,

Am heutigen Tag gedenkt unsere Kirche eines Mannes, den liturgische Festgesänge als „Fundament der Propheten“ und „zweiten Vorläufer der Ankunft Christi“ preisen, nämlich des alttestamentlichen Propheten Elija.

Diese Bedeutung des Propheten Elija ist in der Or­thodoxen Kirche allezeit unterstrichen worden. Für die liturgische Tradition der Orthodoxie ist ein wesentliches Element die starke und lebendige Verbundenheit mit der alttestamentlichen Überlieferung und die Verehrung der Heiligen des Alten Bundes, wie schon der großen Erzväter und Mütter, aber besonders der Propheten  – und unter ihnen eben der großen Gestalt des hl. Elija.

Denn wir wissen, dass die Bibel in der lebendigen Überlieferung der Kirche nicht an Aktualität verliert, und dass Christen in den Glaubenserfahrungen und Gebeten der alttestamentlichen Heiligen immer wieder neue Hilfe und ein Beispiel für ihr eigenes Leben finden können.

Exemplarisch möchte ich heute den besonderen Glaubensmut des Elijas nennen, als er von Gott zum König Ahab geschickt wurde, um ganz allein vor 450 heidnischen Propheten den wahren Gott zu bezeugen. Elijas hatte Mut und hatte Vertrauen zu Gott. Der allmächtige und wahre Gott würde ihn ja nicht im Stich lassen. Und er war sich ganz sicher im Wettstreit mit den heidnischen Priestern. Denn sein Vertrauen war nicht eine Sache seines Willens, sondern eine Sache seines Glaubens.

So sollten auch wir auf Gott vertrauen. Uns ein Beispiel am Propheten Elias nehmen. Denn Gott weist uns den Weg, er ist ständig in unserer Gegenwart, er begleitet uns, so wie es in einem Hymnus zum Fest des Propheten Elijas heißt: „Nicht im Beben der Erde, sondern im linden Hauch, hast du geschaut die Gegen­wart Gottes, die einst dich hat erleuchtet, gottseliger Elija“. 

„Im linden Hauch“, heißt es ihm Kirchenlied. D.h. unaufdringlich, sanft, liebevoll. Manch einer würde sagen, das ist kitschig oder naiv. Aber so ist eben die Liebe Gottes, unaufdringlich. An uns ist es, diese Liebe vertrauensvoll anzunehmen, damit sie uns Gewissheit in unserem Leben schenkt. Gewissheit, dass alles was wir im Vertrauen zu Gott tun, auch sinnvoll ist.

Wir wissen alle, dass das Leben nicht nur Glückseligkeit ist, wir haben ja auch keinen Anspruch auf andauerndes Glück oder Gesundheit. Leid, Sorgen, Ängste, Nöte, Krankheiten…all dies erfahren wir tagtäglich. Und trotzdem, braucht es Vertrauen, Vertrauen in unseren Schöpfer, der uns nicht einfach in die Welt gesetzt hat, ohne sich weiter um uns zu kümmern. Er nimmt uns nicht die Last ab, die müssen wir schon selber tragen, aber er gibt uns Kraft und die Gnade, unentwegt, die Widrigkeiten des Lebens anzunehmen, auszuhalten und durchzuhalten, wenn wir ihm unser Vertrauen schenken.

Sicherlich, Gottes Absichten verstehen wir nicht immer auf Anhieb. Auch wenn wir uns redlich bemühen. Gottes Vorsehung, oder besser seine Fürsorge gegenüber uns Menschen erschließt sich oft erst zu einem viel späteren Lebenszeitpunkt, manchmal aber auch gar nicht.

Denn Gott respektiert unsere Freiheit. Er schenkt uns den Freiraum, selbständig zu entscheiden. Mancher würde sich wünschen, Gott würde hier und da sofort eingreifen, bei Naturkatastrophen, Kriegen oder aktuell Pandemien. Allerdings, das würde auf Kosten unserer Freiheit gehen, und die Frage bleibt, ob wir in so einer „perfekten Welt“ glücklicher leben würden.

Deshalb, lasst uns auf Gott vertrauen, so wie er seinen Propheten Elija nicht enttäuscht hat, so wird er auch uns nicht enttäuschen, wenn wir uns in Liebe und Zuversicht an ihn wenden.

Radomir Kolundzic, Erzpriester