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Zum Tod des ersten serbischen orthodoxen Bischofs in Deutschland – Bischof Lavrentije (Trifunovic)

Der erste Bischof der serbischen orthodoxen Kirche in Deutschland, Lavrentije Trifunovic (1935-2022), ist im Alter von 88 Jahren in Sabac, Serbien, gestorben. Zwanzig Jahre lang, von 1969 bis 1989, war er das geistliche Oberhaupt von Hunderttausenden Serben in Deutschland. Er galt als überaus Deutschland-freundlich.

„Sein Tod ist ein großer Verlust für alle orthodoxen Gläubigen, auch für mich persönlich.“ Mit diesen Worten kommentiert der heutige serbisch-orthodoxe Bischof in Deutschland, Grigorije (Duric), die Nachricht vom Tod jenes Vorgängers. Bischof Lavrentije machte 1972 zunächst Düsseldorf zu seinem Bischofssitz. 1979 verlegte er ihn nach Himmelsthür bei Hildesheim, wo er ein Kloster gründete, das noch heute im Besitz der SOK ist.

Bischof Lavrentije pflegte in seinen Jahren in Deutschland enge Beziehungen zur katholischen und evangelischen Kirche. Dafür wurde er im früheren Jugoslawien kritisiert, was seine Haltung nicht änderte. Mit Unterstützung des früheren katholischen Bischofs in Hildesheim, Josef Homeyer, versuchte er Anfang der 90er Jahre auf die Kriegsparteien in Bosnien mäßigend einzuwirken.

Bischof Lavrentije bemühte sich stets um gute Beziehungen zu jüdischen und muslimischen Glaubensgemeinschaften. In Deutschland war er oft Gast bei Kirchentagen oder ökumenischen Treffen, pflegte Kontakte zur Zivilgesellschaft.

Bischof Lavrentije war ein Mann der Tat. Zu seinen bleibenden Leistungen in Deutschland gehörte der Druck und die Herausgabe der Schriften des serbischen orthodoxen Bischofs Nikolaj Velimirovic (1881-1956), den die serbische orthodoxe Kirche 2003 heiliggesprochen hat.

Bischof Lavrentije war auch ein großer Prediger. Stets sprach er frei. Seine Worte berührten die Herzen zahlreicher Menschen, ob nun in Deutschland oder in Serbien, wohin er 1989 zurückkehrte. 

„Er hatte Charisma und war bei Gläubigen überaus beliebt,“ so Bischof Duric über seinen Vorgänger.

Miodrag Soric
Mitglied des Diözesanverwaltungsausschusses